Planerwahl ZHAW Winterthur
Weiterentwicklung der ursprünglichen Gestaltungsidee
Die Schulungsräume werden von nachträglichen Einbauten befreit. Der ursprüngliche Riemenparkett und die Doppelverglasungs-Fenster bleiben erhalten und werden wieder prägend für den Raumeindruck.
Die mediale Erschliessung erfolgt über die abgehängte Akustikdecke und über Brüstungskanäle, die in den Arbeitssims entlang den Fenstern integriert sind. Die künstliche Beleuchtung des Schulraums erfolgt über 6 abgehängten Leuchten (LED). Dies nimmt die ursprüngliche Beleuchtungs-Idee mit direktem und indirektem Licht auf und erlaubt eine flexible Nutzung der Räume.
Allfällige notwendige Einbauten von Kästen erfolgen an der Innenwand und können als Vitrinen ausgebildet werden.
Die farbliche Gestaltung dynamisiert den Raum gegen die Fensterfront. Die Farbe sorgt für eine ruhige Lernatmosphäre und wird harmonisch kombiniert mit den bestehenden Böden.
Nutzungseinheit ermöglicht Nutzungsvielfalt
Durch den Einbau eines FI30-Abschlusses zum Fluchttreppenhaus wird der ganze Seitenflügel zur Nutzungseinheit.
Der heutige Gangbereich kann Arbeitsplätze, Kästen und Schliessfächer aufnehmen. Auch jene Türen, die bis jetzt noch nicht erneuert wurden, können bestehen bleiben.
Ausgehend von den ursprünglichen gestalterischen Qualitäten der Innenräume, wird ein zeitgemässes Konzept vorgeschlagen. Dieses kann sich unterschiedlichen Bedürfnissen anpassen.
Die fix installierten Arbeitsplätze im Gangbereich (stehend oder sitzend) werden in der Kastenzone an der Mittelwand angeordnet. Zusätzliche Sitzplätze könnten auch in den Fensternischen, in Kombination mit Schliessfächern, entlang der Aussenwand platz finden.
Low Tech im HLKS-Bereich
Die vertikale Erschliessung der Heizung erfolgt über 3 Steigzonen (2x Klassenzimmer, 1x Korridor). In den Klassenzimmern werden die Heizkörper über den im Arbeitssims integrierten Brüstungskanal erschlossen; im Korridor findet die horizontale Verteilung in der abgehängten Decke statt.
Durch eine reine Fensterlüftung (Low-Tech Ansatz) ergeben sich langfristig tiefe Kosten für den Unterhalt und die Instandsetzung. Optional können die Oberlichtflügel zur automatisierten Nachtauskühlung mechanisiert werden (Komfortsteigerung; offen bei hohen Temperaturen, hohen VOC-Werten).
Zur Verbesserung des sommerlichen Wärmeschutzes und der Nutzung von passiven solaren Gewinnen wäre auch eine Optimierung des aussenliegenden Sonnenschutzes zu prüfen.
Neue Elektroinstallationen mit Reserven für die Zukunft
Die elektrischen Installationen und Kanäle werden komplett rückgebaut und durch eine Neugestaltung auf eine saubere Grundstruktur reduziert und bereinigt.
Um den heutigen und zukünftigen Bedürfnissen Rechnung zu tragen, ist eine grosszügige Erschliessung mit entsprechenden Reserven zu erstellen. Die neue vertikale Erschliessung erfolgt über eine zentral gelegene, zugängliche Steigzone mit Unterverteilung. Die horizontale Verteilung in den Schul- und Seminarräumen findet im Brüstungskanal statt. Die Decken und der Korridor werden mittels UP-Rohren in der geringfügig abgehängten Akustikdecke erschlossen.
Eine einrichtungsunabhängige, abgependelte Beleuchtung (direkt/indirekt) ermöglicht in den Schulungs- und Seminarräumen ein angenehmes und ermüdungsfreies Arbeiten (sowohl an elektronischen Geräten wie auch bei der Erstellung von Handnotizen). Die punktuelle Beleuchtung in den Korridoren gewährleistet die Bewegungsfreiheit und das Arbeiten.
Durch eine teilautomatisierte Steuerung wird den ökologischen Kriterien Rechnung getragen.
Entsprechende elektrische und kommunikationstechnische Installationen ermöglichen die konventionellen sowie auch die modernen Unterrichtsformen.
Neu- und Umbauten ZHAW
Winterthur
Kurzbeschrieb
Hochschulgebäude
Generalplanerverfahren:
1. Rang
Auftraggeber
Kanton Zürich, Baudirektion, Hochbauamt
Verfahren
Planerwahl in selektivem Verfahren
Jahr
2016
Generalplanerteam
Ruedi Lattmann, Architektur + Design AG
Edelmann Ingenieurbüro AG, Thalheim,
3-Plan Haustechnik AG, Winterthur