













Der neue Anbau der Freien Schule an der Heiligbergstrasse passt in seine Umgebung. Er ist Terrasse und Schulhaus in einem. Der Erweiterungsbau der Freien Schule Winterthur bringt nicht nur dieser alten Institution eine markante räumliche Qualitätsverbesserung. Mit dem vorliegenden Projekt wurde auch die städtebauliche Situation verbessert. Das ist an dem heiklen Ort an der Heiligbergstrasse ganz besonders wichtig: Gegen Norden bildet die von Ernst Jung 1868 im englischen Stil der Neogotik erbaute Villa den Abschluss. Nach Westen fällt der Blick auf die mächtigen Bäume im Frohbergpark, und im Süden steht das 1973 erbaute und später erweiterte Hauptgebäude der Freien Schule.
Das Siegerprojekt, das aus einem einladenden Wettbewerb hervorging, nimmt die Idee der Terrasse und der Stützmauer der Frohberg-Villa auf. Statt einer Mauer bildet freilich eine Fensterfront die Fortsetzung.
Die neuen Räume, vor allem ein grosser Werkraum und zwei Halbklassenzimmer, werden in diesem Sockelbereich untergebracht. Darüber befindet sich der geteerte und auf alle Seiten hin klar gefasste Pausenplatz. Hier finden die Schülerinnen und Schüler der Freien Schule einen Freiraum, der gegenüber der Heiligbergstrasse durch eine lange, sich zum Raum ausweitenden Betonmauer begrenzt wird. Ein fast quadratisches Oberlicht, das von Sitzelementen eingefasst ist, gibt dem Platz sein Zentrum. Eine breite Treppe zwischen Alt- und Neubau verbindet den Schulhof mit dem prächtigen Park.
Diese Lösung gestaltet nicht nur den zuvor eher vergammelt wirkenden Aussenraum, sondern nutzt auch die Bedingungen des Terrains baulich optimal. Der Erweiterungsbau erfüllt die Doppelfunktion von Terrasse und Raum im Hang auf selbstverständliche Weise.
Angenehm überrascht die Helligkeit im hangwärts gelegenen Gang. Selbst einige Klassenzimmer profitieren von diesem Licht. Sonst bestimmt das Baumaterial Beton die Atmosphäre in den zweckmässig eingerichteten Arbeitsräumen. Der in zehn Monaten realisierte Neubau kostete 1,6 Millionen Franken. Darin sind auch die Kosten für die Neugestaltung von Eingang und Foyer des Altbaus enthalten. Die Freie Schule hat damit nicht nur in Schulräume investiert, sondern auch architektonisch ein Zeichen gesetzt.
Umbau und Renovation Bestand
Im bestehenden Schulhaus wurden anschliessend die Gangbereiche feuerpolizeilich saniert und mit Farben und Beleuchtung gestalterisch aufgewertet. Im Dachgeschoss entstand ein neuer Lehrerbereich. 2015 wurde die Hülle des bestehenden Altbaus unter energetischen Gesichtspunkten saniert, sowie weitere Umbauten im Inneren vorgenommen.
Erweiterung Freie Schule
Winterthur
Kurzbeschrieb
Schulhaus Erweiterung/Umbau
Studienauftrag 1. Rang,
Projekt und Ausführung
Auftraggeber
Evang. Schulverein Winterthur
Verfahren
Studienauftrag
Jahr
2004 – 2005
Raumprogramm
2 Schulräume
1 Gruppenraum
div. Nebenräume
Medien
0414 Landbote 2005-05
0414 Landbote 2006-07